Wenn von „Sternkunde“ die Rede ist, verwenden die meisten Menschen Astrologie und Astronomie als Synonyme, doch ist das fachlich überhaupt korrekt? Nein! Denn hinter Astronomie versteckt sich die Lehre der Sterne (Sternkunde), wohingegen sich Astrologie mit Sternbildern beschäftigt. Ein ähnliches Terrain, jedoch mit nennenswerten Unterschieden. Nicht umsonst wird der Fachbereich der Astronomie als Naturwissenschaft, die Astronomie jedoch als Pseudowissenschaft bezeichnet.
Denken wir einmal bis ins Mittelalter zurück, waren die beiden Bereiche Astronomie und Astrologie noch untrennbar miteinander verbunden. Die Erforschung der Sterne galt als eine gemeinsame Wissenschaft. Doch nach und nach kristallisierten sich die Unterschiede von Astrologie & Astronomie heraus und so wurde ein gemeinsamer Forschungsweg gespalten. Der weltbekannte Mathematiker und Astronom Johannes Kepler beschäftigte sich mit beiden Bestandteilen der Forschung. Einerseits forschte er über entfernte Galaxien und Sternbilder, andererseits erstellte er Horoskope. Die Astronomie gilt als eine der ältesten Wissenschaften der Menschheitsgeschichte, nahm ihren Ursprung jedoch aus der Astrologie.
Astrologie – heute eine der wichtigsten Naturwissenschaften
Astrologie beschäftigt sich mit der Deutung verschiedener Himmelskörper und gilt als Deutungslehre der Sterne. Der Begriff setzt sich aus dem griechischen Astron (Stern) und Logos (Lehre) zusammen. Die verschiedenen Deutungsansätze basieren auf astronomisch stattgehabten Ereignissen und verschiedenen Konstellationen der Sternbilder. Um astrologische Deutungsversuche zu unternehmen, bedarf es daher fundiertem astronomischem Wissen. Entsprungen ist die als Pseudowissenschaft bezeichnete Lehre dem Gottesglaube.
Schon vor Jahrhunderten gingen Menschen davon aus, dass die irdischen Geschehnisse durch verschiedene Himmelsphänomene angekündigt würden. Zu Lebzeiten der alten Griechen, bis ins Mittelalter hinein, war Astrologie die vorherrschende Lehre der Sterne, wurde dann jedoch, beginnend mit dem 18. Jahrhundert, durch wissenschaftliche Forschung verdrängt, wodurch die Astronomie mehr und mehr an Bedeutung gewann.
Horoskope als Kernbereich der Astrologie
Das Horoskop ist eines der wichtigsten Werkzeuge der Astrologie. Jedes Horoskop basiert auf vier verschiedenen Elementen. Entscheidend sind die Positionen der Planenten, eine bestimmte Gestirnkonstellation zu verschiedenen Zeiten und die Geburtszeit eines Menschen, wenn ein persönliches Horoskop entwickelt werden soll.
Die Astrologie hat für die Wissenschaft keine Bedeutung und bietet keinen Mehrwert. Sie wird überwiegend in die esoterische Ecke verdrängt, wogegen sich führende Astrologen allerdings mit Vehemenz zu Wehr setzen. Insbesondere die Nachfrage bezüglich esoterisch geprägter und astrologisch aufgearbeiteter Informationen zeigt, dass zwar keine Anerkennung seitens der Wissenschaft erfolgt, die Menschen aber sehr wohl großes Interesse an diesem Bereich haben.
Der größte Unterschied der beiden Lehrrichtungen besteht darin, dass sich die Astrologie vorwiegend dem philosophischen Bereich widmet und auch bereit ist anzuerkennen, wenngleich kein wissenschaftlicher Konsens herrscht, die Astronomie aber nur als Gegeben ansieht, was tatsächlich durch Wissenschaft beweisbar ist.
Die Astronomie als anerkannte Sternenwissenschaft
Astronomie ist der anerkannte Wissenschaftszweig, der Menschen seit Jahrhunderten fasziniert und beschäftigt. Das Bestreben, alle Informationen über die Sterne, das Universum und das uns umgebende All in Erfahrung zu bringen, ist ungetrübt. Selbst hinsichtlich der Tatsache, dass das Universum zu groß ist, um es jemals gänzlich zu erforschen, ist die Wissenschaft eine der spektakulärsten und interessantesten Bereiche überhaupt.
Der Begriff Astronomie stammt ebenfalls aus dem Griechischen und setzt sich aus Astron (Stern) und Nomos (Gesetz) zusammen. „Das Gesetz der Sterne“ basiert auf zahlreichen Untersuchungen, Forschungen und immer wieder neuen Erkenntnissen. Im zentralen Fokus stehen Himmelskörper, zu denen nicht nur Sonne, Mond und Sterne, sondern auch Planeten gehören, Strahlungen und Materie, die sich im Weltraum befindet.
Der Wunsch der Menschheit, das Weltall zu bereisen, hat sich schon vor langer Zeit manifestiert. Bis heute ist es allerdings nur unter spektakulärem Aufwand gelungen, Menschen auf dem Mond landen zu lassen. Reisen zum Mars, von denen die Menschheit träumt, konnten bis dato nicht realisiert werden, der rote Planet wurde nur mit Sonden bisher erforscht.
Das Ziel der astronomischen Lehre besteht darin, die Entstehung und den Aufbau des Universums zu begreifen und in Gänze erklärbar zu machen. Hierbei wird unterschieden zwischen Astrophysik, bei der vor allem physikalische Grundlagen in den Fokus gerückt werden und beobachtender Astronomie, bei der Himmelskörper untersucht werden, um mehr Wissen über das Universum zu erschließen.
Forschung vs. Glaube – zwei völlig getrennte Wege
Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass Astronomie und Astrologie einmal Hand in Hand gingen, und die Differenzierung wird mit wachsendem Wissen immer größer. In der Astronomie gilt Wissen nur dann als anerkannt, wenn es durch physikalische Messungen oder beobachtende Beweise nachgewiesen werden konnte. Die Astrologie hingegen funktioniert auf Basis des Glaubens.
Die Pseudowissenschaft Astrologie findet vor allem bei esoterisch denkenden Menschen, aber auch bestimmten Bevölkerungsgruppen der Erde anklang, wohingegen die Astronomie für weite Teile der Menschheit relevant ist. Dennoch gibt es bis heute sogenannte Leugner der Wissenschaft, die als bewiesen geltende Theorien nicht anerkennen und durch andere, teilweise astrologische Behauptungen, ersetzen.