Seit geraumer Zeit befindet sich die Automobilbranche in einem Umbruch. Ausgelöst durch den Dieselskandal, befeuert durch den technologischen Fortschritt, auch aufgrund einer dadurch veränderten Denkweise bei den Fahrern, scheint das Ende der klassischen Verbrennungsmotoren bereits in greifbarer Nähe zu sein. So gibt es in einigen Ländern schon von Seiten der Politik geschaffene Ziele wie Zeitvorgaben, um auf alternative, also emissionsfreie Antriebe, umzustellen.
Auch die Coronavirus-Pandemie gilt als „Unterstützung“ dieses Umbruchs – zahlreiche Zuschüsse wie Förderungen wurden in einigen Ländern nochmals drastisch erhöht, um hier vermehrt Hybridmotoren wie Elektrofahrzeuge mit Akkus auf die Straße zu bringen. Aber neben dem Elektro- bzw. Hybridmotor gibt es noch die Brennstoffzelle, die vor allem im Bereich des Wirkungsgrads enorm überzeugt.
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Wasserstoff Aktien Prognose: Die Märkte wachsen rasant
Befasst man sich mit aktuellen Prognosen über das Wachstum des Brennstoffzellenmarktes, so sind sich die Marktforschungsunternehmen einig, dass hier in den nächsten Jahren ein enorm starkes Wachstum beobachtet werden wird:
- Nachdem im Jahr 2020 ein weltweiter Umsatz von 5 Milliarden US Dollar verbucht wurde, könnte das Umsatzvolumen im Jahr 2026 bereits im Bereich der 40 Milliarden US Dollar liegen.
- Das Wachstum des Markts hätte auch außerordentlich positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt – es würden rund 68.000 neue Arbeitsplätze dadurch geschaffen werden.
- Ab dem Jahr 2024 sollen um die 230.000 Autos wie Busse mit der Brennstoffzellentechnologie abgesetzt sein – zumindest, wenn man der Prognose des Unternehmens Navigant Research folgt.
- Befasst man sich mit der Prognose der Beratungsgesellschaft McKinsey, so soll es im Jahr 2030 schon zwischen 10 und 15 Millionen Fahrzeuge geben, die mit Brennstoffzellen betrieben werden.
- In Südkorea will man bis zum Jahr 2022 ein Netz aufbauen, das sich aus 310 Wasserstoff-Tankstellen zusammensetzt. Bis zum Jahr 2040 möchte man in Südkorea 1.200 Wasserstoff-Tankstellen anbieten. Damit eine solche Infrastruktur aufgebaut werden kann, hat die Regierung Milliardenbeträge versprochen.
- Auch Hyundai, ein in Südkorea sitzender Automobilhersteller, befasst sich immer mehr mit dem wasserstoffbetriebenen Fahrzeug – investiert sollen 6 Milliarden Euro werden.
- Bis zum Jahr 2030 will man im Schnitt 700.000 Fahrzeuge/Jahr produzieren, die sodann mit Wasserstoff betrieben werden. Aktuell sind es um die 3.000 Fahrzeuge/Jahr.
- Aber auch BMW, Audi, Honda wie Ford befassen sich bereits intensiv mit der Weiterentwicklung der Wasserstofftechnik. Mit Toyota Mirai und Hyundai Nexo gibt es auch schon die ersten Fahrzeuge in Deutschland, die auf einen Brennstoffzellenantrieb setzen, der als Ergänzung zum Elektromotor eingebaut wurde.
Genau dieses prognostizierte Wachstum ist es am Ende auch, wieso sich immer mehr Anleger mit sogenannten Wasserstoff Aktien befassen. Vor allem auch mit Blick auf die Entwicklung, die seit Ende 2018 bis Ende 2020 beobachtet werden konnte: Der Aktienkurs von Ballard Power ist um rund 1.060 Prozent gestiegen; Nel konnte ein Plus von 1.017 Prozent verbuchen und der Aktienkurs von Powercell Sweden stieg sogar um 1.578 Prozent.
Auch wenn mit Anfang 2021 eine Korrektur beobachtet werden konnte, so befindet sich der gesamte Markt rund um die Wasserstoff Aktien sehr wohl noch im Aufwind. Gewinnmitnahmen sind völlig normal und sollten nicht sofort als „geplatzte Blase“ verstanden werden. Wer also davon überzeugt ist, dass Wasserstoff in absehbarer Zeit das Antriebsmittel Nummer 1 werden wird, sollte also in Wasserstoff Aktien investieren.
Bestehende Probleme von Elektroautos
Vor allem darf man nicht vergessen, dass Elektroautos, die mit großen Akkus ausgestattet sind, zwar als neue und vielversprechende Revolution gepriesen wurden, aber die Preise eindeutig zu hoch sind, um sodann in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken zu können.
Vor allem ist eine Preisanpassung nach unten, um auch die untere Mittelschicht ansprechen zu können, nicht zu erwarten, da die Preise für Lithium und Kobalt in letzter Zeit nicht nur gestiegen sind, sondern auch in absehbarer Zukunft weiterhin steigen werden.
Zudem mag die begrenzte Reichweite, die oft bei unter 500 Kilometern liegt, ein Nachteil sein – und wer dann noch Radio, Licht wie Klimaanlage oder Heizung verwendet, muss davon ausgehen, dass die Reichweite noch geringer wird. Attraktivität sieht also ganz anders aus.
Und man ist noch gar nicht beim Hauptproblem angekommen – den langen Ladezeiten sowie die noch ausbaufähige Infrastruktur für Ladestationen. Denn um sodann Millionen von Fahrzeuge mit Strom versorgen zu können, muss man schon extreme Ausbauarbeiten am Netz vornehmen – und das mag eine nicht zu unterschätzende Herausforderung sein.
Vor allem, weil dann die Zahl der Parkplätze, die eine Ladestation aufweisen, deutlich nach oben klettern müsste. Somit mag also auch die Infrastruktur, die erst aufgebaut werden muss, nicht gerade förderlich sein, damit sich Elektroautos in naher Zukunft durchsetzen können.
Potentiale des Wasserstoff-Markts
Wasser wird zuerst mit Strom in Sauerstoff wie Wasserstoff gespalten. Den Wasserstoff kann man sodann in den Brennstoffzellen mit Sauerstoff zu Wasser zusammenführen. Somit gibt es eine umgekehrte Elektrolyse, die sodann dafür sorgt, dass elektrischer Strom besteht, der dann für den Elektromotor genutzt wird.
- Die Idee, auf diese Art und Weise Autos anzutreiben, ist übrigens nicht neu. Aber erst heute ist die Technik derart ausgereift, dass die Pläne auch im Zuge einer Serienproduktion umgesetzt werden können.
- Tankvorgänge, die keine drei Minuten dauern, kleinere Batterien und Reichweiten, die weit über 700 Kilometer hinausgehen, sprechen ganz klar für Fahrzeuge, die mit Wasserstoff angetrieben werden.
- Zudem ist die Wasserstofferzeugung aus den regenerativen Energien wirtschaftlich umsetzbar, sodass Wasserstoff eine saubere Alternative zu Diesel und Benzin ist.
- Zudem wird der überschüssige Strom aus der Solar- wie Windenergie ebenfalls in Wasserstoff umgewandelt und könnte dann direkt an den Tankstellen angeboten werden. Denn liegen bestimmte Wetterverhältnisse vor, dann erzeugen Solaranlagen wie Windräder mehr Energie als im Netz gebraucht wird. Diese „Power to Gas“-Technologie ist nicht nur günstig, sondern entlastet auch noch die Stromnetze.
- Der Automobilmarkt mag zwar das höchste Wachstum versprechen, jedoch kann die Brennstoffzelle auch in diversen anderen Branchen wie Bereichen zur Anwendung gelangen: So etwa in allen möglichen Mobilitätsformen an Land wie im Wasser sowie auch in der Luft – selbst in der Militärtechnik wird heute schon Wasserstoff verwendet, um sodann Drohnen, Funkgeräte wie Laptops zu betreiben.
- Auch dann, wenn kein Zugang zum Stromnetz gegeben ist, mag Wasserstoff die Option schlechthin sein. So ist es möglich, dass die Brennstoffzelle dann die Stromaggregate, die bislang auf Ölfeldern, im Campingbereich sowie auch in Wetterstationen zum Einsatz gekommen sind, ersetzen.
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Herausforderungen an den Wasserstoff-Markt
Aber natürlich gibt es nicht nur Vorteile, die für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sprechen – es gibt auch ein paar nicht zu ignorieren Schattenseiten:
- So steht an erster Stelle der Transport zu den Tankstellen – Wasserstoff ist nämlich schwer zu transportieren. Zudem darf man die Kosten nicht unterschätzen.
- Die Technik, die als sehr komplex gilt, ist noch teuer – vor allem mit Blick auf den auf Platin basierenden Katalysator.
Jedoch dürften aufgrund von Ersatzmaterialien, Skalierungseffekte sowie der Einsatz in der Serienproduktion die Preise in absehbarer Zeit doch sinken, sodass wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sodann auch bald in die Mitte der Gesellschaft rücken könnten.
Worauf ist zu achten, wenn man Wasserstoff Aktien kaufen will?
Um in Wasserstoff Aktien investieren zu können, muss man zunächst einen Anbieter finden, der einen Zugang zum Aktienmarkt herstellt. Wichtig ist, dass man sich hier zu Beginn mit den Branchengrößen befasst – also sich einmal die verschiedenen Online Broker ansieht, die sozusagen zu den bekanntesten wie größten Namen gehören.
Hier wird man mit Sicherheit auf den Anbieter eToro stoßen. Ein Online Broker, der unbedingt in jeden Vergleich miteinfließen sollte. Denn eToro bietet nicht nur einen Zugang zu verschiedenen Märkten an, über die man sodann Wasserstoff Aktien kaufen kann, sondern überzeugt mit einem attraktiven Gebührenmodell und dem Umstand, dass man hier wirklich keine Angst vor betrügerischen Machenschaften haben muss.
eToro wird nämlich von der CySEC, der Cyprus Securities and Exchange Commission, der Finanzaufsichtsbehörde Zyperns, reguliert. Ein weiterer Pluspunkt: eToro bietet das Copy Trading an – somit kopiert man Entscheidungen wie auch Strategien erfahrener Trader und nimmt an deren Erfolgen (wie aber auch an deren Misserfolgen) teil.
Stellt man fest, dass eToro die selbstgesetzten Voraussetzungen erfüllt, so mag es durchaus ratsam sein, sich für den Online Broker zu entscheiden.
Die besten Wasserstoff Aktiengesellschaften mit Potential
Aufgrund der Tatsache, dass der Bereich der Wasserstoffwirtschaft ausgesprochen groß ist, mag hier irgendwie fast jedes Industrieunternehmen damit in Berührung kommen. Oft sind es nur kleinere Bereiche, sodass der Bereich der Wasserstoffwirtschaft keine großen Auswirkungen hat, wenn es hier branchenspezifische Veränderungen geben würde.
Bei einigen Firmen dreht sich jedoch alles rund um Wasserstoff. Das heißt, wer investieren will und dabei den Fokus auf den Wasserstoff richtet, der sollte sich mit den nachfolgenden Unternehmen auseinandersetzen bzw. für sich klären, ob es sich lohnen mag, in die eine oder andere Aktiengesellschaft Geld zu investieren:
Ballard Power
Hier befasst man sich mit der Entwicklung, dem Design, der Herstellung und mit dem Vertrieb als auch mit dem Service von sogenannten Brennstoffzellenprodukten, die sodann für diverse Anwendungen eingesetzt werden sollen. Die emissionsfreien Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen werden für die Elektrifizierung von Bussen, Nutzfahrzeugen, PKWs, Gabelstapler wie Schiffe eingesetzt.
Neben Siemens und Volkswagen gibt es mit Van Hool, einem belgischen Bus-Hersteller, bekannte Kunden, die das Angebot von Ballard Power nutzen. Mit Weichwei Power ist man zudem schon eine strategische Partnerschaft eingegangen. Der Hintergrund? Ballard Power will natürlich auch am chinesischen Markt mitmischen.
ITM Power
Ein in Großbritannien sitzendes Unternehmen, das sich in erster Linie mit Wasserstoff-Energieanlagen befasst. Zudem konnte sich das Unternehmen in den letzten Jahren auf die Brennstoffzellenprodukte sowie auch auf Wasserstoff spezialisieren. Im Jahr 2020 folgte der Joint Venture Zusammenschluss mit Linde Engineering.
Linde
Geht es darum, dass neue H2-Tankstellennetze erweitert werden, so wird man wohl auf Linde zurückgreifen. Denn das Unternehmen ist in den Bereichen Speicherung, Produktion wie Distribution tätig, sofern es darum geht, dass man auf Basis erneuerbarer Energie Gas erzeugen und sodann in Hochdruckbehälter pressen kann. Zudem überzeugt Linde auch im Bereich der Alternative Flüssiggas.
Nel Asa
Nel Asa entwickelt Elektrolyseure für Wasserstoffproduktionen und arbeitet auch an Tankstellen. Das Unternehmen arbeitet mit Firmen aus den USA, England sowie Südkorea zusammen; es gibt auch ein Projekt in Schweden, mit dem an einer Stahlerzeugung mit Wasserstoff gearbeitet wird. Bislang wurde für die klassische Stahlerzeugung nämlich immer nur Kohle verwendet.
Nikola Motors
Bei Nikola Motors handelt es sich um einen direkten Konkurrenten von Tesla. Hier setzt man vor allem auf Elektro-LKWs. Dabei soll die Erzeugung von Wasserstoff und die Betankung aber von Nel Asa durchgeführt werden.
Wer sich mit den Unternehmensangaben von Nikola Motors befasst, der wird feststellen, dass es für den Nikola Badger, einen Truck mit über 600 Meilen-Reichweite, schon abertausende Bestellungen gegeben hat. Mit einer Tankfüllung würde man mit dem Nikola Badger rund 965 Kilometer fahren können.
Plug Power
Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung, die Herstellung, das Design sowie auf die Vermarktung von Brennstoffzellenlösungen spezialisiert, die sozusagen schon für den Gebrauch fertig sind. Diese werden für den Elektromotorenantrieb eingesetzt, die dann Verwendung im Bereich der stationären Energieversorgung finden.
Plug Power verfolgt des Weiteren das Ziel, dass die Blei-Säure-Batterien, die unter anderem in Dieselgeneratoren zu finden sind, welche für stationäre Notstromanwendungen zum Einsatz kommen, durch Brennstoffzellenprodukte ersetzt werden.
Powercell Sweden
Bei Powercell Sweden handelt es sich um ein aus dem Volvo-Konzern ausgegliedertes Unternehmen, das im Jahr 2008 gegründet wurde. Hier werden Brennstoffzellen-Systeme an Kunden geliefert, die in den Bereichen Automobil, Stromversorgung, Telekommunikation sowie Schiffsverkehr daheim sind.
Alternative: Wasserstoff ETFs
Wer nicht in Einzeltitel investieren will, der kann auch einen Blick auf sogenannte Wasserstoff ETFs werfen. Dabei handelt es sich um Exchange Traded Funds – also börsengehandelte Indexfonds. Der Vorteil? Hier investiert man sodann in die gesamte Branche und nicht nur in einzelne Unternehmen.
Aufgrund der Tatsache, dass ETFs relativ günstig sind, kann man im Rahmen dieser Veranlagung auch Geld gegenüber dem klassischen Aktienkauf sparen. Ratsam ist, mit einem Sparplan in einen Wasserstoff ETF zu investieren – wer hier langfristig investiert, der wird mit der Zeit eine attraktive Durchschnittsrendite erzielen können.
Jedoch ist anzumerken, dass es keine Gewinngarantie gibt. Auch dann, wenn die Prognosen, natürlich auch auf lange Sicht gesehen, ausgesprochen attraktiv sind, muss man sodann vorsichtig sein.